wird das 6. Kapitel aus dem Johannes-Evangelium im Gottesdienst verkündet. Heute ist der Abschluss dieser Auseinandersetzung Jesu mit seinen Landsleuten, die wie er selbst gläubige Juden waren.
Dann stellt er an seine zwölf Jünger die alles entscheidende Frage: „Wollt auch ihr weggehen?",
denn viele Jünger, die schon über längere Zeit ihm gefolgt waren, sind bereits weggegangen. Nicht wenige Katholikinnen und Katholiken in den Pfarreien des Bistums Köln haben gehadert, ob sie überhaupt katholisch bleiben können.
Viele gläubige Menschen haben die Abgründe der Missbrauchsfälle, der Diskriminierung der Frauen und die problematischen Strukturen unserer Kirche nicht mehr ertragen wollen und haben als Kirchensteuerzahler die Kirche verlassen.
Vielleicht haben auch Sie, die Sie gerade das heutige Vorwort lesen, persönlich mit sich gerungen.
Dieser Dialog zwischen Jesus und seinen Zeitgenossinnen wie Zeitgenossen ist sehr berührend. Jesus offenbart sich selbst als Brot für die Ewigkeit und „Fleisch für das Leben der Welt“.
Für viele seiner Zuhörer war das eine Zumutung, andere murren und wieder andere wenden sich von ihm ab. Jesus bittet seine Jünger mit dem Anführer Simon nicht mutlos zu werden, sie sollten doch bleiben.
Nein, er fordert sie heraus und Simon Petrus stellt hin- und hergerissen, händeringend die Gegenfrage: “Herr, zu wem sollen wir gehen?“
Diese Frage klingt bei mir nach, bin ich doch selbst immer wieder zerrissen zwischen meinen Zweifeln an der katholischen Kirche einerseits und meiner Glaubensheimat andererseits. Doch dann packen mich jene „Worte des ewigen Lebens“ und veranlassen mich zu bleiben.
Dieses Trotzdem-Bleiben muss auch gut und verantwortungsvoll gestaltet werden. Die Bleibenden sollten kritischer, mündiger, selbstbestimmter in dieser Kirche leben können. Das Dunkle, das unsere Kirche ja nicht verlassen hat, muss direkt angesprochen und darf nicht wieder vernebelt in kurialen Ordnern ausgeblendet werden.
Strukturen, Denkmuster und Liturgieformen müssen lebendig machen, vom Heiligen Geist erfüllt sein und somit der Botschaft Jesu entsprechen.
Eine aufmunternde Spätsommerzeit wünscht
Diakon Gert Scholand
Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547
Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:
Mo - Do 09:30 - 13:00 Uhr
Fr 09:30 - 12:00 Uhr