Wir befinden uns mittlerweile mitten im Karneval. Überall erklingen Kölsche Lieder und kölsche Tön. Kostümierte Menschen strömen zu Sitzungen und Karnevalspartys, bald finden auch die ersten Umzüge statt. Und da Karneval und Kirche auch zusammengehören – es gibt ja viele Lieder, die vum leeve Jott verzälle - hatte unser Gottesdienst im Februar einen karnevalistischen Schwerpunkt.
Gleich beim Eintreten in St. Hedwig erwartete uns im Mittelgang ein Spiegel, auf dem die Frage gestellt war: „Wer bin ich?“ Umrahmt wurde sie mit den vier Aussagen, die man im Treppenhaus des Katholisch-Sozialen-Instituts findet: Ich bin das. Bin ich das. Bin das ich. Das bin ich.
Auf den Altarstufen lagen allerlei Masken. Masken, die man zu Karneval trägt, um für eine begrenzte Zeit jemand anderen darzustellen, in eine andere Rolle zu schlüpfen und einfach den Alltag hinter sich zu lassen. Aber auch andere Masken, wie aus Pappmaché oder die FFP2-Masken, die unser Leben längere Zeit bestimmten, durften nicht fehlen.
Es gibt auch Masken, die nicht sichtbar, sondern nur an einer bestimmten Haltung erkennbar sind. Einer Haltung, die vor anderen etwas verbergen soll.
Gibt es Situationen, in denen wir uns eine Maske aufsetzen? Wenn ja, warum? Möchten wir uns nicht so zeigen wie wir sind. Oder möchten wir etwas verstecken?
Diese Fragen zogen sich durch unseren Gottesdienst. Im Evangelium nach Matthäus hörten wir Jesus seine Jünger fragen, für wen die Menschen ihn hielten, und wir erfuhren, dass auch er unterschiedlich wahrgenommen wurde, verschiedene Masken trug.
Danach stellten wir uns in einer stillen Aktion reihum mit einer Pappmaché-Maske vor den Spiegel und fragten uns selbst: „Wer bin ich? – Wer will ich sein?“ Es war ein besonderer Moment als man die Maske wieder herunternahm und sein eigenes Spiegelbild sah. Es war so, als legte man nicht nur die Maske als Verkleidung ab, sondern wir machten uns frei von den Masken, die wir im Alltag tragen. Wir konnten vor Gott so sein, wie wir sind: wirklich und einmalig.
Einmalig war auch die Musik, die uns durch den Wortgottesdienst begleitete. Paul Stasch spielte auf der Orgel schmissige Karnevalslieder. So sangen wir „Viva Colonia“ von den Höhnern, das „Halleluja“ von Brings sowie „De kölsche Jung“. Wir hörten „Stääne“ von De Klüngelköpp und schunkelten mit „Unser Stammbaum“ von den Bläck Fööss.
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