Vorwort des aktuellen miteinander: Heilige Woche

11.04.25, 08:00
Gemeindereferentin Andrea Schulze-Röbbecke

Eine brasilianische Ordensschwester kam mitten im Winter zu Besuch ins deutsche Mutterhaus ihrer Kongregation nach Westfalen. Sie war fassungslos: „Alle Bäume sind hier tot! Das ist ja schrecklich!“ - Die deutschen Schwestern waren überrascht, doch sie haben schnell verstanden, dass ihre Mitschwester, die im tropischen Klima lebte, die 4 Jahreszeiten hier und damit auch den Winter nie erlebt hatte. Es war schwierig, sie zu beruhigen, denn allein von den Erzählungen, dass die tot wirkenden Laubbäume im Frühling neu sprießen würden, war es für sie schwierig, dies zu glauben. Nur was wir selbst erleben, wird für uns „wirklich“., alles andere bleibt unserer Erfahrung fremd.

Wir feiern die Heilige Woche und mit ihr das Geheimnis vom Leben, Sterben und neuem Leben. Auch wir haben keine Vorstellung davon, wie das neue Leben, sozusagen der 'himmlische Frühling', beschaffen ist. Wir sehen nur den Tod eines Menschen – etwas anderes haben wir noch nicht selbst erlebt, daher bleibt uns diese Erfahrung hier fremd. Menschen, die schon einmal beinahe gestorben sind, erzählen rund um den Globus von ähnlichen Erlebnissen: von hellem Licht und einer unfassbaren Liebe.

Ich kenne mehrere Menschen, die eine sogenannte 'Nahtodeserfahrung' hatten. Alle sagen, dass sie keine Angst vor dem Tod haben, weil sie schon erlebt haben, wie es sich anfühlt, wenn sie an diese Grenze kommen, und es als so liebevoll und schön erlebt haben.

Als Christen feiern wir, dass Gott den Weg der Menschen durch Leid und Tod hinein ins ewige Leben freiwillig gegangen ist, um uns zu ermutigen, zu helfen und zu befreien. Die Kar- und Ostertage rühren an unsere Leiden, Ängste, Hoffnungen und Freuden. Lassen wir uns von ihnen mit verwandeln.

Das Eselsfüllen des Palmsonntags sagt uns: Ich trage Jesus Christus, der euch Frieden bringt.

Das Leinentuch des Gründonnerstags sagt uns: Ich werde getragen von Jesus Christus, der euch in Liebe dient und so ein Beispiel gibt.

Das Kreuz des Karfreitags sagt uns: Ich trage Jesus Christus, der sich euch vollkommen hingibt.

Und die Leinenbinden im offenen Grab des Ostersonntags sagen uns: Wir wurden abgelegt von dem, der lebt und euch neues Leben schenkt.

Von Herzen gesegnete Kar- und Ostertage!

Ihre Gemeindereferentin

Andrea Schulze-Röbbecke

butterfly-4813133_1280 (c) pixabay

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