Pilgergang zum EM-Eröffnungsspiel

16.06.24, 21:37
Diana Recht und Martina Sedlaczek

Manchmal kommen einem die Ideen für besondere Gottesdienste sehr schnell. Sie fliegen einem förmlich zu und sie bedürfen nur ein paar Kleinigkeiten, um zu runden, erfüllenden Begegnungen zu werden. 

So geschehen mit unserem Pilgergang zur EM-Eröffnung. Den Termin für den Pilgergang hatten wir schon lange im Voraus festgelegt; zu einem Zeitpunkt, als wir noch gar nicht an die Fußball-Europameisterschaft dachten. 

2024_Pilgergang (c) Diana Recht

Über das Thema des Pilgergangs waren wir uns auch ziemlich schnell einig geworden. Als wir dann jedoch hörten, dass an dem Tag das erste Spiel der Deutschen Fußballnationalmannschaft, auch noch das Eröffnungsspiel der EM ist, waren wir zunächst enttäuscht. Diese währte jedoch nicht lange, denn ebenso schnell kam uns die Idee, beides miteinander zu verbinden.

2024_Pilgergang (c) Diana Recht

Und so traf sich eine kleine Gruppe vor der Kirche St. Mariä Empfängnis/Stallberg. Müde, mit vielen alltäglichen und auch ehrenamtlichen Themen im Gepäck, aber in freudiger Erwartung, wer, was, welche Gedanken, etc. uns auf dem Gang begegnen mögen. Mit den Worten aus Mk 6,31: "Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen" machten wir uns auf die ca. 6km lange Strecke. 

2024_Pilgergang (c) Diana Recht

Sobald wir die laute, trubelige Stadt verlassen hatten und im Wald die Vögel zwitschern hörten, machten wir einen ersten Halt. Welchen Ballast tragen wir mit uns rum, persönlichen und kirchlichen? Wie erholen wir uns, finden unsere Balance? Wie gelingt Abgrenzung gegenüber den fremden und eigenen Erwartungshaltungen? Im regen Austausch zeigte sich, dass wir da doch sehr unterschiedlich sind. Dass es uns oft wie Jesus und den Jüngern geht, wir kommen gar nicht zur Ruhe, da vorher schon wieder Anforderungen/Menschen auf uns warten. Dass man auf der anderen Seite aber den Trubel und die Gemeinschaft mit anderen auch genießt.

2024_Pilgergang (c) Diana Recht

Etwa auf der Hälfte der Strecke kam eine Hütte am Wegesrand gerade richtig für die zweite Station. Hier lauschten wir dem Lied der Gruppe Silbermond „Leichtes Gepäck“ und stellten uns vor, wie es wohl wäre, mit nur dem Notwendigsten durchs Leben zu gehen. Manche von uns hatten schon Erfahrungen darin – durch einen Umzug in eine kleinere Wohnung, oder durch einen langjährigen Aufenthalt im Ausland.

2024_Pilgergang (c) Martina Sedlaczek

Manche wiederum berichteten von Freunden, wie diese durch Hochwasser gezwungen worden waren, sich von Dingen zu trennen. In dem Zusammenhang gedachten wir auch der Bandkatastrophe am Brückberg vor einigen Jahren. Aber auch lustige Momente brachten die Stimmung in eine ausgewogene Balance – wie z.B. die Vorstellung, sich aller offenen Rechnungen zu entledigen, wie es in einer der letzten Zeilen des Liedes heißt. 

2024_Pilgergang (c) Martina Sedlaczek

Bei unserer dritten Station schlugen wir dann den Bogen zum Fußball. Im Kinderfußball gibt es die 10 goldenen Regeln. Jede Regel hat die Entwicklung des einzelnen Kindes vor Augen, wie es in ihrer/seiner Persönlichkeit und in ihrer/seiner Spielfähigkeit angenommen und gefördert werden kann. Es ist erstaunlich, wie leicht sich diese Regeln eigentlich auf fast alle Bereiche im Leben und damit auch aufs Ehrenamt übertragen lassen. 

2024_Pilgergang (c) Diana Recht

Wir alle sind eine Mannschaft. In jeder Mannschaft werden Mann und Frau ihren Eigenschaften nach aufgestellt. Ein Stürmer allein erzielt keine Tore. Er braucht die Abwehrspieler und den Torwart, um Tore zu schießen. Das FairPlay steht im Vordergrund. Im Kinderfußball gibt es kleine Spielfelder mit wenigen Spielerinnen und Spielern. Dies ermöglicht viele Ballkontakte und damit Übung. Unser Felder in den Gemeinden könnten die Leitungen von Wortgottesfeiern sein. In kleinem Rahmen üben wir, durch viele Ballkontakte werden wir immer besser. 

2024_Pilgergang (c) Martina Sedlaczek

Zum Schluss schauten wir noch auf die Rolle des Trainers (= Menschen in Leitungspositionen, etc.) als Vorbild. Wie reagiert man bei Fehlentscheidungen? Wie löst man Konflikte unter den Menschen? Was macht man, wenn innerhalb der Mannschaft gemobbt wird? Nur um ein paar Beispiele zu nennen. 

2024_Pilgergang (c) Martina Sedlaczek

Und als Mannschaft erreichten wir dann schließlich das Braschoßer Pfarrheim, wo wir in einer großen Gemeinschaft das erste Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Schottland schauten.
Der Sieg der Deutschen veranlasste uns, darüber zu spekulieren, ob wir nun vor jedem Spiel der Deutschen vielleicht nach Braschoß zum public viewing wandern sollen…? 😉

2024_Pilgergang (c) Diana Recht

Kirchengemeinde St. Servatius

Mühlenstraße 6
53721 Siegburg

Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547

Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:

Mo - Do       09:30 - 13:00 Uhr
Fr                  09:30 - 12:00 Uhr

Neuigkeiten

Taizé Abendlob am Johannestürmchen

1. Juli 2024, 22:33
Stimmungsvolles Abendlob am Johannistag im Johannesgarten auf dem Michaelsberg.
Weiter lesen

Ehrenamtlerdankeabend

1. Juli 2024, 16:29
Alle ehrenamtlich Tätigen waren zu einem Dankeabend ins Servatushaus eingeladen.
Weiter lesen

Empfehlen Sie uns