Mahnwache für Demokratie und Vielfalt

17.02.25, 20:59
online Redaktion

Um 11 Uhr versammelten sich Menschen ganz unterschiedlichen Alters auf dem Kirchplatz zur samstäglichen Mahnwache für Demokratie und Vielfalt. Von einigen Frauen vom Deichhaus im Januar ins Leben gerufen, beteiligen sich Samstag für Samstag immer mehr Menschen an der Mahnwache.

20250215_Mahnwache (c) Martina Sedlaczek

Wie schnell es gehen kann, dass aus einem freien Land ein unfreies wird, darauf wies eine der Mitinitiatorinnen bei der Begrüßung nochmal eindringlich hin: Das Wahlergebnis der NSDAP bei Reichstagswahlen steigerte sich zwischen 1927 und 1933 von 4 auf ganze 44 Prozent. In gerade mal sechs Jahren führte das Zerwürfnis der demokratischen Parteien in der Weimarer Republik einhergend mit hoher Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Not der Bevölkerung zu diesem rasanten Anstieg.

20250215_Mahnwache (c) Martina Sedlaczek

Um halb zwölf nahmen die meisten dann an der Orgelmusik zur Marktzeit teil (jeden Samstag von 11.30 bis 12 Uhr). Heute ebenfalls mit einem Programm für Vielfalt und Demokratie.

20250215_Mahnwache (c) Martina Sedlaczek

Kantor Guido Harzen stellte zu Beginn kurz die Stücke seiner Bach-Bearbeitungen vor und war hocherfreut, dass die Kirche so proppe voll war.

20250215_Mahnwache (c) Martina Sedlaczek

Janna Segger las dann eine Passage aus der Erklärung der Deutschen Bischöfe "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" vom Februar 2024 vor.

"Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und
Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie
wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein
und sind auch nicht wählbar. Die Verbreitung rechtsextremer Parolen – dazu gehören
insbesondere Rassismus und Antisemitismus – ist überdies mit einem haupt- oder
ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar."

Die Erklärung im ganzen Wortlaut

20250215_Mahnwache (c) Martina Sedlaczek

Zum Schluss sangen alle das Lied "Die Gedanken sind frei" von A.H. Hoffmann von Fallersleben und dann zog die Mahnwache aus der Kirche und über den Marktplatz gen Kaufhof weiter.

20250215_Mahnwache (c) Janna Segger

In der Servatiuskirche zeigten die vielen brennenden Gebetskerzen (es war kein einziger Platz mehr frei), wie sehr die Menschen beunruhigt sind und wie sehr sie die momentane Situation, die Zerrissenheit der Gesellschaft, beschäftigt. 

20250215_Mahnwache (c) Martina Sedlaczek

Mahnwache am 22.02.2025

Nächsten Samstag findet die Mahnwache von 13 bis 15 Uhr statt, Start ist vor der ev. Auferstehungskirche in der Annostraße 14.

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53721 Siegburg

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