Lebendiges Brot

01.08.24, 17:00
Diakon Marc Kerling

Seit hier in den Vorworten ein großer Abwechslungsreichtum herrscht, liebe Schwestern und Brüder, weil wir so viele sind, die Woche für Woche ihre Gedanken mit Ihnen teilen, muss ich immer überlegen: Was hast Du zuletzt geschrieben? Und siehe da: es ging um Fronleichnam, das „kleine Stück Brot“, als Hostie in der Monstranz und in unseren Händen. 

Das kann kein Zufall sein!, denke ich, hören wir doch im aktuellen Evangelium, dass Jesus sich selbst als das „Brot des Lebens“ bezeichnet, genauer: als das „lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“. In der Anno-Kirche hatten wir vor dem eucharistischen Segen gesungen: „Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben. Das alle Erquickung in sich birgt.“ Und ich frage mich: Was ist das für ein Brot? 

Im Urlaub hatte ich viel Zeit darüber nachzudenken, wie ich mich ernähre. Ich war mit meinem Sohn zuhause, weil er den Kompakt-Führerschein gemacht hat, und Essen war ein großes Thema mit dem immer hungrigen 17jährigen. Was essen wir, was kochen wir? Was kaufen wir ein? Da ging es immer auch um Brot, Baguette beim Grillen, Schwarzbrot, Körner-Brötchen, Sandwiches beim Flohmarkt. Und eins ist klar: Zack aufgegessen, bald wieder „Hunger“, „gesunden Appetit“ nennt man das wohl. 

Im Evangelium geht’s in diesem Sinne auch hin und her: „Brot für den Bauch“ nennt es die Übersetzung „in leichter Sprache“, sehr einleuchtend, das wurde schon mit Mose in der Wüste verspeist, aber: Alle sind trotzdem (irgendwann) gestorben. Nanu? Das ist doch das „tägliche Brot“, das Gott uns geben möge, wie wir im „Vater unser“ bitten, oder? Ja, und wir brauchen es, aber wir brauchen auch das Brot, in dem sich Christus selbst uns schenkt. Brot, das das Herz sättigt. Brot, das die Hoffnung nährt. Brot zum Leben. Und wenn wir das Leben teilen wie das tägliche Brot, haben wir schon etwas begriffen vom Segen, der darin liegt, und von der tieferen Unbegreiflichkeit dessen, was Gott uns da schenkt: In der Eucharistie reicht uns Jesus sich selbst als Brot, das unseren tiefsten Hunger stillt. 

Spüren Sie diesen tiefsten Hunger? Lebenshunger, der nach mehr als irdischen Lebensmitteln verlangt? Erinnern wir uns, was wir heute hören: „Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben – das alle Erquickung in sich birgt“, von Herz zu Herz. 

Mit Sommergrüßen für eine gute Zeit! 

Ihr Diakon Marc Kerling

Ostergarten_2024_Station 2_Brotvermehrung (c) Martina Sedlaczek

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