Wir (Martina Sedlaczek - Pfarrgemeinderat, Sabine Sauerzweig - Kirchenvorstand und Diana Recht - Pfarrgemeinderat, vlnr) hatten von einem Workshop der Thomas-Morus-Akademie „Kirche vor Ort stark machen - Gemeindeteams“ im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg erfahren. Wir waren neugierig, auch Pfarrer Wahlen empfahl uns teilzunehmen, hat er selbst doch vor seiner Siegburger Zeit solche Gemeindeteams in Oberursel, Bistum Limburg, bei einer Hospitation erleben können. Also fuhren wir ein Wochenende nach Bensberg, um neue Wege zu erkunden.

Auf dem Workshop hatten wir dann die Gelegenheit uns intensiv mit dem Thema zu befassen. Aus dem ganzen Bistum waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist, die in ihren Gemeinden den unterschiedlichsten ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen – als Mitglieder im Kirchenvorstand oder im Pfarrgemeinderat, oder als Pfarramtssekretärinnen. 

In der langen, sehr interessanten Vorstellungsrunde wurde schon besonders deutlich, wie unterschiedlich die einzelnen Pfarreien und Gemeinden ihre ehrenamtlich Tätigen an Entscheidungen sowie Gestaltung des kirchlichen Lebens teilhaben lassen oder etwa auch nicht. 

Überall wird deutlich: Die Gesellschaft ist im Umbruch - Individualisierung, Polarisierung, Kriege, (Klima)Krisen, Umweltkatastrophen, Entdemokratisierung sind hier nur einige Stichwörter. Und auch die Kirche befindet sich im Umbruch: Ende der Volkskirche, Missbrauchsskandal, Vertrauens- und Glaubenskrise, etc. Die Gesamtsituation von Kirche ist sehr herausfordernd.

Viel schneller als vor ein paar Jahren noch gedacht, werden sich die Priesterzahlen in den nächsten Jahrzehnten halbiert haben - Immer weniger junge Männer werden Priester und viele Ältere werden in Rente gehen. Die Konsequenz daraus erleben wir schon heute. Im Prozess #zusammenfinden müssen sich große Pastorale Einheiten (PE) bilden. Wir werden mit Lohmar und Sankt Augustin #zusammenfinden.

Aber auch schwindende Mitgliederzahlen und damit auch weniger ehrenamtlich Tätige, zwingen uns zum Umdenken. Wir müssen heute schon an morgen denken, damit wir langsam, geplant und strukturiert in die veränderte Situation hineinfinden und nicht kopfüber ins kalte Wasser fallen.

Eine andere Art der Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen wird notwendig sein. Eine Möglichkeit bietet dabei die Bildung von sogenannten "Gemeindeteams“.

Für uns brachte der intensive Austausch von bereits gemachten Erfahrungen in der großen Runde oder aber das Durchspielen von verschiedenen Möglichkeiten in der kleinen Siegburger Runde, wie das Konzept der Gemeindeteams in unserer Pfarrgemeinde umgesetzt werden könnte, viele neue Ideen und Erkenntnisse. Die Referenten Vera Krause und Frank Reintgen vom Fachbereich Gemeinde & Personalentwicklung des Erzbistums verstanden es sehr gut, Spiritualität und Arbeit miteinander zu verbinden.