Jesus als der Gute Hirt: auf grünen Wiesen, in idyllischer Landschaft, mit einem Lämmchen auf den Schultern – ein schönes, liebliches Bild, dem man gerne zustimmt. Doch diese romantische Vorstellung dürfte vor allem echten Vollzeit-Hirten wohl nur ein müdes Lächeln entlocken. Was das Motiv für einen Anspruch in sich trägt, erschließt sich auch für den, der nicht berufsmäßig mit Schafen zu tun hat.
Denn das Johannesevangelium liefert uns gleich das Gegenmodell mit, nämlich den schlechten Hirten: Es ist der bezahlte Knecht. Ihm liegt nichts an den Schafen und wenn der Wolf kommt, ergreift er die Flucht. Der gute Hirte hingegen nennt seine Schafe beim Namen und teilt das Leben mit ihnen – rund um die Uhr. Und er verteidigt sie notfalls mit seinem Leben, wenn der Wolf die Herde bedroht.
Christus hat sein Leben für uns hingegeben und ist damit das Urbild des Priesters geworden, der bis heute vielerorts „pastor“ (Hirte) genannt wird. Die bedingungslose Hingabe ist es, die einen guten Hirten ausmacht. Einem solchen Hirten folgt die Herde gern, um im Bild zu bleiben. Von Christus können wir uns leiten lassen. Er führt keine anonyme Masse an, sondern ihm ist jeder Einzelne wichtig! „Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser“ (Ps 23, 1).
In diesen Tagen wird im deutschsprachigen Raum besonders um geistliche Hirten gebetet. Denn Berufungen fallen buchstäblich vom Himmel! Sie wollen aber auch erbeten und von denen angenommen sein, die den Ruf spüren und mit einer Entscheidung ringen. Christus selbst sagt: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“ (Mt 9,38). Ich möchte Ihnen an dieser Stelle für Ihr Gebet danken, mit dem Sie die Berufenen von Siegburg schon unterstützen. Ich möchte Sie auch bitten, für mich zu beten, dass ich Ihnen für das kommende Diakonatsjahr im Wortsinn ein Diakon sein kann: ein Diener und Helfer Ihres Glaubens, Ihrer Hoffnung und Ihrer Liebe.
An der Schwelle zu den Weiheexerzitien grüßt Sie
Ihr künftiger Diakon Dominik Grässlin
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