"Heimathafen"

17.06.22, 09:03
Marc M. Kerling
Heimathafen (c) Marc M. Kerling

„Heimathafen“ steht auf der Serviette, die vor mir liegt, liebe Schwestern und Brüder. Darüber ein großer Anker. Ich sehe ihn an und denke über Beheimatung nach. Weil ich mich frage, ob das (Hoch)Fest, das viele von uns am Fronleichnamstag zusammen feiern, damit (noch) zu tun hat.

Nach zwei Jahren sind wir wieder auf dem Marktplatz, um die Brücke zu schlagen, zurück zum Gründonnerstag, und nach vorne in eine Zukunft, in der Christus mit uns geht, während wir mit ihm gehen. Zuletzt still, jetzt in farbenfroher Festlichkeit, aber immer geht es um die Gegenwart Jesu in dieser Hostie, diesem kleinen Stück Brot, das wir in der Monstranz durch die Straßen unserer Stadt tragen. 

Von daher kommt der Begriff „Gottestracht“, der mir vollständig entfallen war (Heimat- und Trachtenverein, ja, das klingt nach Heimat, vielleicht eher in Bayern oder auf Amrum, bei uns dann entsprechend „Home is where the Dom is“), aber jemand erzählte mir, dass es z. B. in Mülheim auch wieder zu Schiff weitergeht, andernorts mit einem „Monstranzfahrrad“: Ich staune und erinnere mich, dass der Herr in der Gestalt des eucharistischen Brotes auch bei mir schon mal auf dem Fahrrad mitgefahren ist, damals sogar im Kindersitz. Da war kein „Himmel“ darüber, den vier Männer tragen, sondern nur Sein Himmel. Und keine Monstranz, sondern die goldene Pyxis, in der ich die kostbare Fracht, die Krankenkommunionen, transportiert habe.

In St. Anno angekommen, eucharistischer Segen, weiterfeiern, zusammen sein. Endlich wieder. Dazu passt gut, dass das Motto der diesjährigen Erstkommunionen an diesem Kirchturm „Glaube, Liebe, Hoffnung“ hieß, da war auch der Anker dabei. Und ein kleines Team von Ehrenamtlichen wird jetzt, da Sie diese Zeilen lesen, auf einer Klausurtagung darüber nachdenken, wie Kommunionkinder und ihre Familien auch auf das nächste Erstkommunionfest hin „Beheimatung“ erleben können. Vielleicht haben wir aus den Veränderungen, die Corona uns aufgezwungen hat, etwas gelernt. 

Die Frage bleibt spannend: Wo sind Sie beheimatet? Was oder wer ist Ihr Heimathafen? Fragt im Sinne einer großen Hoffnung, dass es vielleicht unsere Kirche sein könnte:

Ihr und Euer

Diakon M. M. Kerling

Kirchengemeinde St. Servatius

Mühlenstraße 6
53721 Siegburg

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0152-02697547

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