Was liegen für Wochen hinter uns. Mit der Absage der Einkehrtage für die Erstkommunionkinder am 11. März spürten wir die Auswirkungen des „Corona-Virus“ auch in unserer Pfarrgemeinde zum ersten Mal deutlich. Es folgten die Absage des Familienchorwochenendes, die Einstellung aller Gottesdienstfeiern, damit auch die Absage der Erstkommunion- und Firmgottesdienste und die komplette Schließung des Pastoralbüros für eine Woche.
Wenn man als Gemeinschaft auf ein großes Ziel zusteuert und monatelang darauf hingearbeitet hat, dann fällt man erst einmal in ein Loch, wenn dieses Ziel in ungewisse Ferne gerückt wird, so bei der Erstkommunionvorbereitung. Die Familien mussten sich neu organisieren, es hieß Home Office für viele - mit den Kindern zu Hause oder weiter normaler Dienst auswärts - aber die Kinder zu Hause – ganz eigene Herausforderungen, zumal die Großeltern bei vielen als Unterstützer ausfielen. Ich fühlte mich manchmal wie die Emmausjünger – wir hatten Gemeinschaft erlebt, waren lange Zeit gemeinsam miteinander im Glauben unterwegs gewesen, oft voller kreativer Begeisterung, aber jetzt fehlte mir an allen Ecken und Enden das Persönliche – keine gemeinsamen Messfeiern mehr, keine Treffen, kein sich gegenseitig in den Arm nehmen mehr , selbst wenn man sich durch Zufall draußen mal trifft.
Mich haben die tröstenden Worte einer langjährigen EKO-Orga-Team-Kollegin aus der Schockstarre befreit, beim Lesen ihres Briefes kam mir die Idee für den digitalen Kinderkreuzweg. Mir wurde nochmal ganz klar, dass Auferstehung im „Hier und Jetzt“ stattfindet und es eben mit uns und unserem Leben zu tun hat, denn Auferstehung ist auch eine Gabe und Aufgabe für unseren Alltag. Ich fühlte, wir können unseren Weg gemeinsam weitergehen – halt nur anders.
Und so wirkten ganz viele mit, brachten sich mit ihren Begabungen ein – dank der Technik ist dies heute trotz Kontaktsperre möglich. Und alle „draußen“ am Bildschirm hörten so nochmal vertraute Stimmen und sahen vertraute Gesichter.
Manchmal feiern wir mitten im Schock, ein Fest der Auferstehung, Fesseln werden aufgelöst und Beziehung ist da.
Ähnlich war es bei den Gottesdienstübertragungen: Muss man wirklich was Eigenes machen? Werden nicht schon genug Gottesdienste im Internet übertragen? Die große Resonanz zeigte, ja! Dies ist eine Möglichkeit, die Gemeinschaft hier in Siegburg bis in die Häuser spürbar werden zu lassen, eben weil man die vertrauten Menschen sieht und weiß, die anderen sind auch dabei, zu Hause an ihren Bildschirmen.
Und so ist es sehr schön, dass mit der Unterstützung vieler Ehrenamtler unsere Kirchen viele Stunden offen sind, zum persönlichen Gebet in der vertrauten Kirche. Wenn man dort sitzt und die Augen schließt, spürt man nicht nur die Anwesenheit Jesu Christi, manchmal meint man auch die der anderen zu spüren.
So viele haben sich spontan bereit erklärt, den Ostergruß mit in alle Haushalte zu verteilen, so dass auch die Menschen ohne Onlinezugang noch einmal ein Lebenszeichen der Gemeinde erhalten konnten. Herzlichen Dank dafür!
Spontane Gespräche beim Verteilen ergaben sich, glänzende Augen vom Balkon herunter – Spuren der Auferstehung - mitten in unserem Leben.
„Lass nie zu, dass die Sorge sich
in deinem Leben so breit macht,
dass du darüber die Freude über
den auferstandenen Christus vergisst.“
Ostern bedeutet Leben und es bedeutet Hoffnung! Diese Hoffnung ist es, die all unsere Sorgen dieser besonderen Tage kleiner werden lassen kann. Denn inmitten unserer Ängste und Entbehrungen wird uns das Geheimnis der Osternacht geschenkt – die frohe Botschaft der Auferstehung Jesu, so wunderbar und hoffnungsvoll.
Und so wünschen wir Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest, das Ihnen genau diese Hoffnung schenken möge,
Ihr Redaktionsteam
Carolin Lohmeier Gabi Pöge Martina Sedlaczek
„Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung!
Stunden werden eingeschmolzen und ein Glück ist da.
Sätze werden aufgebrochen und ein Lied ist da.
Waffen werden umgeschmiedet und ein Friede ist da.
Sperren werden übersprungen und ein Geist ist da.“
Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547
Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:
Mo - Mi 09:30 - 13:00 Uhr
Do 09:30 - 18:00 Uhr
Fr 09:30 - 12:00 Uhr