Der traditonelle Friedensgang unserer Gemeinde am 5. Fastensamstag begann in diesem Jahr an der Stallberger Kirche. Wir zogen in die Rothenbacher Straße, um das Garagenbild des kolumbianischen Künstlers Freddy Sánchez Caballero anzuschauen., das er auf Initiative von Ursula Holzapfel und Ulli Kollwitz dort auf ihre Garage malte. Das Thema "Frieden" war vorgegeben, da es den beiden nach ihren jahrzehntelangen Erfahrungen in Kolumbien ein Herzensanliegen ist. Dazu sollte es kindgerecht sein, gehen doch täglich die Stallberger Schüler durch die (nicht kindgerecht beschmierte) Unterführung dort vorbei zur Grundschule.
Der Löwe symbolisiert das Böse, die Kinder passen auf die Tiere auf, die Mütter auf die Kinder. Männer sind keine zu sehen - sie sind nicht mehr da, sie sind im Krieg. Die wiehernden Pferde symbolisieren die aufgeschreckte Natur, ein wenig Halt geben Taube und Lamm im Arm der Menschen.
Dann führte uns der Weg die Viehtrift hinunter nach Wolsdorf. Wir machten mehrmals kurz halt, um einen Abschnitt aus einem etwas anderen Glaubensbekenntnis, dem sozialen Bekenntnis der Evangelisch-methodistische Kirche zu hören und uns jeweils kurz dazu auszutauschen. Es ist deutlich "konkreter" als das unsrige.
Wir glauben an Gott, den Schöpfer der Welt,
und an Jesus Christus, den Erlöser alles Erschaffenen,
und an den Heiligen Geist, durch den wir Gottes Gaben erkennen.
Wir bekennen, diese Gaben oft missbraucht zu haben und bereuen unsere Schuld.
Wir bezeugen, dass die natürliche Welt Gottes Schöpfungswerk ist.
Wir wollen sie schützen und verantwortungsvoll nutzen.
Wir nehmen dankbar die Möglichkeiten menschlicher Gemeinschaft an.
Wir setzen uns ein für das Recht jedes Einzelnen auf sinnvolle Entfaltung in der Gesellschaft.
Wir stehen ein für das Recht und die Pflicht aller Menschen,
zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft beizutragen.
Wir stehen ein für die Überwindung von Ungerechtigkeit und Not.
Wir verpflichten uns zur Mitarbeit am weltweiten Frieden
und treten ein für Recht und Gerechtigkeit unter den Nationen.
Wir sind bereit, mit den Benachteiligten unsere Lebensmöglichkeiten zu teilen.
Wir sehen darin eine Antwort auf Gottes Liebe.
Wir anerkennen Gottes Wort als Maßstab
in allen menschlichen Belangen jetzt und in der Zukunft.
Wir glauben an den gegenwärtigen und endgültigen Sieg Gottes.
Wir nehmen seinen Auftrag an, das Evangelium in unserer Welt zu leben.
Amen.
Dann waren wir am heutigen Ziel, dem Kinderheim Pauline von Mallinckrodt in Wolsdorf. Wir setzten uns in einem Raum zusammen und Frau Vetten (Erziehungsleiterin bei Pauline) gab uns einen interessanten Einblick in das Leben im Kinderheim. Hier und in mehreren Außenwohnungen in anderen Stadtteilen Siegburgs leben zurzeit ca. 140 Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und junge (werdende) Mütter mit ihren Kleinkindern. Darüberhinaus gibt es eine ganze Reihe von ambulanten Diensten, auch für die ganze Familie. Wie kann ein freidvolles Miteinander gelingen, zumal die Kinder die unterschiedlichsten Prägungen mitbbringen? Alles ist eine Frage der eigenen Haltung und absolut wichtig ist die Beziehungsarbeit. Zur Zeit geht die Pauline das Thema Inklusion an, an der Anno Kirche in der Nordstadt entsteht ein inklusives Neubauprojekt.
Die Idee zum Besuch des Kinderheimes war übrigens gekommen, als wir deren Kochbuch entdeckten: 30 internationale Rezepte von den Familien der Kinder und Jugendlichen aus dem Kinderheim. So vielfältig und individuell wie die 140 Kinder und Jugendlcihen.
Zum Abschluss gingen wir noch in die Kapelle des Kinderheimes mit ihrem wunderschönen Glasfenster. Dort schlossen wir den Friedensgang mit einem Segensgebet ab.
Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547
Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:
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Do 09:30 - 18:00 Uhr
Fr 09:30 - 12:00 Uhr