Der 28. April 1968 war ein bedeutender Tag in der katholischen Weltkirche, besonders in der Kirche der Erzdiözese Köln.
Während des 2. Vatikanischen Konzils (1962-1965) wurde in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium“ die grundsätzliche Erneuerung des Diakonates unter den Bischöfen diskutiert und mit großer Mehrheit beschlossen: Den Ständigen Diakonat verheirateten Männern zu übertragen.
Wolfgang Speicher und noch vier andere verheiratete Männer und Familienväter hatten auf diese wegweisende Entscheidung der Konzilsväter seit Jahren gewartet und mit großer Freude aufgenommen.
Bereits seit Anfang der 1960er Jahre hatten fünf Männer den Kölner Diakonenkreis gegründet und baten nun den Erzbischof um die Diakonenweihe. Es gingen weitere vier Jahre ins Land, bis Kardinal Frings nach intensiven Gesprächen mit jedem einzelnen Kandidaten und der freien Zustimmung der Ehefrauen Anfang 1968 den oben genannten Weihetermin bestimmte.
Wolfgang Speicher hatte aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit als Lehrer in der Landschulbewegung schon eine breite Erfahrung in der Religionspädagogik gesammelt.
Seine erste seelsorgliche Aufgabe als Diakon nach der Weihe wurde ihm in der Pfarrei St. Maria Himmelfahrt im bergischen Altenberg übertragen. Von 1971 bis 1979 wirkte er in der Pfarrgemeinde St. Jakobus in Altenkirchen. Aus dem östlichsten Teil der Erzdiözese erfolgte dann eine Versetzung in die Kreisstadt Siegburg. In der Gemeinde St. Servatius, die vom Benediktinerabt Placidus Mittler geleitet und von seinen Mitbrüdern, den Patres Mauritius und Hieronymus, seelsorglich begleitet wurde, übernahm Diakon Speicher Aufgaben in der Pfarrcaritas, taufte viele Kinder, bereitete mit Eltern als Katecheten die Kinder auf die erste heilige Kommunion vor und sah in der Vorbereitung der Jugendlichen auf das Sakrament der Firmung einen wichtigen Impuls, junge Menschen auf ein Mehr an Verantwortung in der Kirchengemeinde zu gewinnen.
Durch die Nähe zu den Benediktinermönchen lebte sich Wolfgang Speicher in deren Spiritualität ein, betete mit ihnen in der Klosterkirche häufig die Stundengebete. Mit seiner Familie wohnte er im Pfarrhaus und erlebte das Miteinander in der Stadtgemeinde aus der Nachbarschaft.
Nach zehn Jahren intensiver Seelsorge in der St. Servatiusgemeinde bat Diakon Wolfgang Speicher Anfang April 1989 den Erzbischof von Köln, ihn von seinen Pflichten zu entbinden. Doch der völlige Ruhestand war nicht das Ziel, sondern Wolfgang Speicher bot den Pfarrern in seiner Wohnnähe in Wolsdorf und auf dem Stallberg seine seelsorgliche Hilfe an. So war er zu den kranken und älteren Gemeindemitgliedern unterwegs, assistierte den Priestern im Gottesdienst und leitete Wort-Gottes-Feiern an Werktagen bis die körperlichen Kräfte ihm einen Schlusspunkt signalisierten.
Für Diakon Speicher war das lange Leben mit seiner lieben Frau Marga, seinen Kindern und Enkeln ein begrenztes Geschenk eines gütigen Gottes. Auf ein ewiges Leben in der Nähe Gottes hat er sich lange aus seinem tiefen Glauben an die Auferstehung vorbereitet.
So werden wir am 20. Dezember in der heiligen Messe um 9.00 Uhr in der Liebfrauenkirche in Siegburg-Kaldauen des Diakons Wolfgang Speicher gedenken. Sein sterblicher Leib wird anschließend in der Friedhofskapelle auf dem Waldfriedhof ausgesegnet und dann zu seinem Grab begleitet.
Mit seiner lieben Frau Marga, seinen Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln, Verwandten, Freunden und Bekannten trauern wir und wünschen Gottes reichen Segen!
Hier ein Foto aus dem Jahre 2018.
Damals feierte Diakon Speicher sein 50 jähriges Diakonat. Es gratuliert Konrad Roth vom Ortsausschuss St. Mariä Empfängnis auf dem Stallberg.
Dies noch ein Foto mit Pfarrer Uli Kollwitz bei einem der zahlreichen Begegnungsfeste auf dem Kirchplatz von St. Mariä Empfängnis auf dem Stallberg.
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