Ein Garagenbild erregt Aufmerksamkeit

06.10.24, 08:38
Martina Sedlaczek

Ulrich Kollwitz und Ursula Holzapfel waren über 40 Jahre als katholische Seelsorger in Kolumbien tätig, wo sie den Künstler Freddy Sánchez Caballero kennenlernten. Sie besitzen einige Bilder von ihm und hatten im letzten Jahr die Idee, sich von ihm die Garage neu bemalen zu lassen. Das alte Bild auf der Garage sah schon sehr mitgenommen aus.

Garagenbild alt (c) Martina Sedlaczek

In ihrer Zeit in Kolumbien haben Ulrich Kollwitz und Ursula Holzapfel die Auswirkungen von Gewalt und Krieg hautnah erlebt. Sie kümmerten sich um das Leid, die Sorgen und Nöte der Opfer von militärischer Gewalt. Und so war es ihr Wunsch, dass das Gemälde die klare Botschaft "Nie wieder Krieg" wiederspiegeln solle. Ihre Garage liegt am Weg der Grundschüler auf dem Stallberg, bestens geeignet, dass auch sie diesen Wunsch verinnerlichen. 

Nie wieder Krieg_Garagenbild1_ Caballero_ (c) Ursula Holzapfel

Als Freddy Sánchez Caballero per WhatsApp erste Entwürfe auf den Stallberg schickte, gefielen diese sofort, aber sind sie auch kindgerecht? Doch der Künstler überzeugte: Krieg ist grausam, da nutzt kein seichtes Bild, um die Botschaft auszudrücken.

Und er hat Recht. Passanten bleiben stehen, betrachten das BIld, klingeln bei Kollwitz und Holzapfel, um über das Gemälde zu sprechen. Kinder, die täglich zur Schule vorbeigehen, kommen mit ihren Eltern wieder, um auch denen das Bild zu zeigen. Eine Schulklasse der Grundschule kam während der Malarbeiten mit der Lehrerin vorbei, um den Künstler über sein Werk zu befragen.

Nie wieder Krieg_Garagenbild2_ Caballero (c) Ursula Holzapfel

Ein riesengroßer Löwe, mit ausgefahrenen Krallen, das Maul weit aufgerissen, die Zähne fletschend, springt aus dem Dunkeln hervor.
Frauen stellen sich schützend vor ihre Kinder und Tiere. Sie sind umgeben von weißen Tauben.
Die beiden Pferde im linken Bildrand wiehern aufgeregt und scheinen entsetzt durcheinander zu laufen. Die Augen voller Furcht.

Nie wieder Krieg_Garagenbild1_ Caballero_ (c) Ursula Holzapfel

Die Gruppe der Frauen und Kinder dagegen wirkt ruhig. Sie sind alle ohne Gesichter dargestellt, im Gegensatz zu den Tieren. Es dominiert die schützende, umarmende Körperhaltung.

Wer mehr über den Künsteler erfahren will, der schon oft in Deutschland gemalt hat (vor seinem Stallberger Einsatz gestaltete er vier Außenwände auf dem Pausenhof des Sankt-Ursula-Gymnsaiums in Brühl) kann u.a. hier nachlesen.

Wer mehr über die Zeit von Ulrich Kollwitz und Ursula Holzapfel in Kolumbien erfahren will, kann sich noch einmal das Interview mit ihnen aus 2022 durchlesen oder am 7.12. zum Karmeltag auf den Michaelsberg kommen (siehe Veranstaltungen), wo Pfr. Ulrich Kollwitz über seine Zeit in Kolumbien berichten wird.

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