„Die Kreuzigung Petri“

27.06.24, 17:00
Diakon Gert Scholand

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,

in seinem Buch „Ungläubiges Staunen“ wirft der Islamwissenschaftler Narvid Kermani seinen Blick ins Christentum.

Neunundvierzig Bilder hat Kermani dazu ausgesucht. Mir fällt Caravaggios Gemälde „Die Kreuzigung Petri“ (~1604) zum diesjährigen Gedenktag (29. Juni) in die Augen. Das Original wird hängend in der Kirche Santa Maria del Populo in Rom aufbewahrt.

Caravaggio lebte in einer Zeit (1573-1610), in den öffentlichen Hinrichtungen von Mördern, Häretikern, Lutheranern und Juden unter Papst Clemens VIII. ein wöchentliches Spektakel in Rom war. Der Künstler stand sicher häufig in der Zuschauermenge.

Ich schaue, während ich schreibe, immer wieder auf das Bild der Hinrichtung Petri. Caravaggio ist ein realistischer Maler. So gestaltet er eine Kreuzigungsszene, bei der drei brutal handelnde Schergen einen Mann auf ein Kreuz nageln und eine johlende Menschenmenge die Begleit“musik“ liefert. Anders wird auch die Kreuzigung Jesu von Nazaret nicht vonstattengegangen sein.

Caravaggios Petrus wird nicht mit einem Heiligenschein umkränzt. Petri Blick ist ganz ängstlich, „er stirbt wie ein Mensch: ratlos, einsam, überrascht.“ Die Evangelisten überliefern Petrus, wie er übers Wasser laufend von Jesus gerettet wird, bei Jesu Verklärung ist er Zeuge, einem Diener des Hohenpriesters schlägt er das Ohr ab, ja sogar Jesu Fußwaschung hält er nicht für notwendig. Petrus war ein Mensch voller körperlicher und seelischer Gegensätze.

Seinen Tod vor Augen, bat er die Schergen, nicht wie sein Meister gekreuzigt zu werden, sondern mit dem Kopf nach unten. Caravaggio malt die Angst in Petrus' Augen. Die Schmerzen zerreißen seinen Körper und in seinem Gesicht sind schon die Anzeichen der Ohnmacht zu sehen. Petrus, der Fels, ist ganz Mensch! In den verschiedenen christlichen Kirchen wird dieser Mensch Petrus unterschiedlich verehrt. In einigen Kirchen der Orthodoxie nimmt Petrus Bruder  Andreas die erste Stelle ein, andere verehren Petrus als ersten Bischof Roms wie seine Nachfolger als Stellvertreter Jesu Christi, die Kirchen der Reformation sehen Simon Petrus als Gleichen unter gleichen Jüngern oder Apostel Jesu.

Dass alle Christinnen und Christen Simon Petrus und seine römischen Nachfolger als kraftvollste Streiter für Jesu Botschaft anerkennen, wünscht

Ihr Diakon Gert Scholand

cross-6703536_1280 (c) pixabay

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