Kaum ist die Weihnachtszeit vorbei, kündigen sich bereits mit Riesenschritten die Karnevalstage an. Nehmen wir uns trotzdem kurz vor dem geselligen Trubel noch ein wenig Zeit, auf die besinnlichen Tage an und in unserem Kirchturm zurückzublicken.
Voll war die Anno-Kirche wie seit langem nicht mehr: Alt und Jung, viele Familien, Gemeindemitglieder, einfach eine große Gemeinschaft, die zusammengekommen war, um den Heiligabend gemeinsam zu feiern. Festlich war es, durch das besondere (Licht-)Ambiente, die Stimmung und vor allem auch durch das von Diakon Marc Kerling auf die 19 Kinder zugeschnittene Krippenspiel, das Klara Herkenhöhner auf der Querflöte und Guido Harzen an der Orgel einfühlsam begleiteten. Wir alle wurden zu Lichtträgern, und das Dunkel in der Welt an diesem Abend verschwand mit dem Glanz des Kindes in der Krippe.
Nicht weniger festlich war die Heilige Messe am 2. Weihnachtstag. An diesem Tag wird die weihnachtliche Atmosphäre traditionell vom Fest des ersten Märtyrers der Kirche, dem Erzdiakon Stephanus, eingedunkelt, kommen doch nach der Geburt des Christkindes an diesem Tag die verfolgten Christen in den Blick. Wenn die Chorgemeinschaft St. Servatius & St. Anno unter der Leitung von Guido Harzen dazu aber dann die „Missa brevis in G“ von W. A. Mozart singt, halten sich Jubel und Nachdenklichkeit auf berührende Weise die Waage.
Einander noch ein letztes Mal „Frohe Weihnachten” wünschen und sich noch einmal vom Geist der Weihnacht geradezu beseelen lassen – all dies fand man bei den „Nine Lessons and Carols“ am 11. Januar, dem Gottesdienst nach anglikanischem Vorbild. Eingerahmt von 9 Weihnachtsliedern, „Carols“ eben, die der chorus novus Siegburg sowie die Sopranistin Theresa Nelles sangen, trugen 6 verschiedene Stimmen unserer Lektor:innen 9 Lesungen („Lessons“) vor, in denen von Adam und Eva bis zum „Wort, das im Anfang war“ und „Fleisch geworden“ ist, um „unter uns zu wohnen“, alle weihnachtlichen Themen noch einmal im wahrsten Wortsinn „anklangen“.
Es waren die Wechsel zwischen andächtig lauschen und selbst mitsingen, die uns das Gefühl des Beschenkt-Seins am Vorabend des Festes der „Taufe des Herrn“ spüren ließen.
Als unser Seelsorgebereichsmusiker Guido Harzen die Orgel zu den Strophen von „O Come, all Ye faithfull“ immer weiter aufbrausen ließ, konnten alle so laut einstimmen, dass nur der Segen unseres menschgewordenen Gottes noch darüberstand. Es war ein wahrer Gänsehautmoment, den wir uns beim anschließenden Glühwein und alkoholfreiem Punsch in geselliger Runde noch lange erhielten.
„Segen“, das war dann auch ein roter Faden in der Familienmesse am nächsten Morgen. Zusammen mit den Sternsingern, die diesen Segen in die Häuser gebracht hatten, zogen auch Konstantin und Lea ein, die beiden Täuflinge dieses Festes:
„Wenn schon Jesus selbst in den Jordan steigt, um von Johannes getauft zu werden, wie schön ist es dann, wenn Ihr beide an diesem Festtag Eure Taufe feiert!“, denn was ist eindrücklicher, als wenn zwei Kinder selbst ihren Glauben bekennen und dabei die gesamte versammelte Gemeinde hinter sich wissen, die ihnen den Rücken stärkte wie die Pat:innen und alle Gäste und Freunde, die zum Fest gekommen waren?
Alle Messdiener, Sternsinger, Kinder und viele Gemeindemitglieder, die die Messe mitfeierten, versammelten sich um das Taufbecken, um Taufzeugen zu sein. Zwei König:innen sprachen die Worte zur Segnung des Wassers. Kinder lasen die Fürbitten, und später blieb man noch mit Kaffee, Tee und Kuchen beim Gemeindecafé zusammen. So war es eine wundervolle Einheit, vom feierlichen Vorabend bis zu dieser großen Gemeinschaft, die die Weihnachtszeit ausklingen ließen: Bald „auf ein Neues!“, ein Jahr geht ja immer so schnell vorbei und Weihnachten wird auch 2025 wieder so plötzlich kommen!
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