es wurden von dieser Begegnung Marias mit ihrer Cousine Elisabet in vor uns liegenden Jahrhunderten sehr ansprechende Bilder gemalt. Wenige Tage vor dem 25. Dezember, dem Hochfest der Geburt Jesu in Bethlehem, verkündet uns das Evangelium des Lukas von dieser Begegnung zwei schwangerer Frauen.
Da hüpfte der sechs Monate ältere Johannes im Leib seiner Mutter, eine Gefühlsregung, die seitdem bis in unsere Gegenwart die Menschen berührt.
In der Kirche der Gegenwart benötigen wir ähnliche Gefühlsregungen. Die Verkündigung der Botschaft von der Geburt Jesu soll doch froh machen, weil wir in den Gottesdiensten unseren lebendigen Gott begegnen.
Zwischen Elisabet und Maria gerät das klassische Rollenmodell der lebens-erfahrenen Älteren und der jungen Verwandten in dem Moment in Bewegung, in dem das Kind im Leib Elisabets hüpft und den neuen Status der Maria anzeigt. Maria hat eine neue Rolle zugewiesen bekommen, und dies bringt Elisabet ins Nachdenken.
Beide Frauen sind sich wegen des verwandtschaft-lichen Hintergrunds einander vertraut. In Maria hat sich etwas verändert, seit sich die beiden Frauen zuletzt gesehen haben. Elisabet ist ja bereit, sich vom unsichtbaren Dritten in dieser Szene ansprechen und ergreifen zu lassen, ohne ihn ganz erkennen zu können. Die Verbindung und Vertrautheit, die nun neu entsteht, gründet in der Gegenwart Gottes: leibhaftig im Kind, das Maria in sich trägt, im Geist verbunden in Johannes, der in Elisabet heranwächst.
Jede Christin und jeder Christ darf sich auch erneut fragen: „Wer bin ich?“ in dieser Zeit, in der seit bald drei Jahren ein unerbittlicher Angriffskrieg aus Russland die Menschen in der Ukraine erdrückt, Kinder ihre Eltern verlieren, Eltern um ihre völlig unschuldig gestorbenen Kinder trauern. In Gaza werden Menschen allen Alters getötet, die gesamte Wohn- und Wirtschaftsstruktur wird zerbombt.
Wird die hoffnungsvolle Botschaft des Adventspropheten Jesaja „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht“ in der diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit endlich für viele Völker unserer Zeit, die in ständigen Kriegsängsten leben müssen, zur lebendigen Wirklichkeit?
Schauen wir nach Syrien! Sind wir in der Lage, dieser Botschaft vom Licht, das von der Finsternis nicht erfasst wird – auch nicht von den vielen Dunkelheiten unserer Tage, in unserer Kirche -, zu trauen?
Der Glaube bleibt eine Zumutung. Und Verheißung.
Gesegnete Weihnacht 2024 wünscht Diakon Gert Scholand
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