Bamherzigkeit

21.02.25, 08:00
Pastor Peter Weiffen

Liebe Gemeinde!

An diesem Sonntag hören wir als Evangelium einen Abschnitt aus der Feldrede des Lukasevangeliums LK6,20-49, die in Teilen der Bergpredigt des Evangelisten Matthäus entspricht.

Die Forderungen Jesu sind sehr radikal. Da wird manch einer denken, das ist unmöglich, die andere Wange hinzuhalten und seine Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die uns hassen, für die zu beten, die uns beschimpfen. Ist das nicht eine völlige Überforderung?

Wo kommen wir im Leben denn hin, wenn wir uns nicht zur Wehr setzen und uns alles gefallen lassen? Eigentlich geht es um etwas sehr Einfaches, was Jesus von uns verlangt.

Er hat es uns in der sogenannten „Goldenen Regel“ zusammengefasst: „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen“. Ich brauche mir also nur vorzustellen, wie ich in der ein oder anderen Situation gerne behandelt werden möchte, um zu erfassen, was ich selbst gegenüber meinem Nächsten tun oder lassen soll.

Ein Beispiel: Ich habe im Zorn, in gereizter, verärgerter Stimmung ein Familienmit-glied, einen Mitbewohner, einen Mitarbeiter, einen Nachbarn, wen auch immer, ordentlich zusammengestaucht. Und nun erlebe ich, wie die betreffende Person nicht mit gleicher Münze zurückschlägt. Und ich bin überrascht, mein Zorn, meine Wut flaut ab, die Freundlichkeit und Gelassenheit dessen, den ich angefahren habe, entwaffnet mich.

Dadurch, dass der andere auch die linke Wange hinge-halten hat, ist der Teufelskreis der Gewalt durchbrochen. Es gibt sicher viele Beispiele in der großen Welt, aber auch im persönlichen Umfeld, wo sich das tödliche Rad von Gewalt und Gegengewalt, von Unfrieden und Streit, von Rache für Rache ständig weiterdreht.

Jesus zeigt uns in seiner Lebenshingabe einen Weg, der uns befähigt, auf einen Gegenschlag zu verzichten. Es sind schlechthin die Liebe und die Barmherzigkeit. Barmherzigkeit rechnet nicht kleinlich die Fehler der anderen auf. Sie misst mit dem Maß, mit dem auch ich gemessen werden möchte.

Mit dem Maßstab der Barmherzigkeit können wir auch unsere Feinde lieben.

Wenn uns dankbar bewusst wird, dass Gott uns sündige Menschen liebt, dann sollte es uns nicht allzu schwerfallen, auch selbst barmherzig zu sein.

Das uns das immer mehr gelingt, wünsche ich mir und Ihnen von ganzem Herzen,

Ihr Pastor Peter Weiffen

sculpture-1012009_1280-2 (c) pixabay

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